Scholl Sophie
Hoffnungsträger
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PORTRAIT

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Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den ihr um euer Herz gelegt!
So ein herrlicher Tag, und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen aufzurütteln und wachzurütteln.
Sophie kurz vor ihrer Hinrichtung, 22.02.1943
So ein herrlicher Tag, und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen aufzurütteln und wachzurütteln.
Die 1921 in Forchtenberg/Württemberg geborene Sophie Scholl tritt 1934 in den Bund Deutscher Mädel in der Hitler-Jugend ein, wo sie bis zur Gruppenleiterin aufsteigt. Bereits als Schülerin wird sie 1937 wegen des bündischen Engagements ihres Bruders Hans von der Gestapo vernommen. Seit dieser Zeit distanziert sie sich radikal vom Nationalsozialismus. Nach dem Abitur im März 1940 macht sie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin und beginnt nach dem Arbeits- und Kriegshilfsdienst im Mai 1942 in München das Studium der Biologie und Philosophie. Dabei kommt sie durch ihren Bruder Hans auch mit dem katholischen Publizisten Carl Muth zusammen, der beide ebenso beeinflusst wie der Hochschullehrer Kurt Huber. Im August und September 1942 muss Sophie Scholl vier Wochen Kriegshilfsdienst leisten und in einem Ulmer Rüstungsbetrieb arbeiten. Im Januar 1943 wirkt sie an der Herstellung und Verbreitung des fünften Flugblattes der Weißen Rose mit. Das sechste Flugblatt ist nach einem Entwurf von Kurt Huber von ihren Freunden bereits vervielfältigt worden, als sie am 15. Februar 1943 aus Ulm nach München zurückkehrt. Dieses Flugblatt wird von den Geschwistern Scholl am 18. Februar 1943 in der Münchener Universität ausgelegt und auch in den Lichthof geworfen. Sophie und Hans Scholl werden noch in der Universität festgenommen, am 22. Februar 1943 vom Volksgerichtshof unter Roland Freisler zum Tode verurteilt und am selben Tag im Strafgefängnis München-Stadelheim ermordet.
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Hermann Vinke: Hoffentlich schreibst du recht bald -Sophie Scholl und Fritz Hartnagel: Eine Freundschaft. 1937-1943. Ravensburg 2008.
Thomas Hartnagel (Hrsg.): Damit wir uns nicht verlieren: Briefwechsel 1937-1943 zwischen Sophie Scholl und Fritz Hartnagel. Frankfurt am Main 2006.
Inge Jens (Hrsg.): Briefe und Aufzeichnungen von Hans Scholl und Sophie Scholl. Frankfurt am Main 1988.
Das kurze Leben der Sophie Scholl von Hermann Vinke Lesung mit verschiedenen Sprechern. Silberfisch-Verlag, 2013.
Barbara Leisner: Sophie Scholl und der Widerstand der Weißen Rose. Gelesen von Katja Amberger und Christoph Jablonka. Arena Verlag, 2010.
Hermann Vinke: Sophie Scholl. Ein Leben. Hörbiografie mit Original-Tonaufnahmen. Gelesen von Julia Jentsch, Alexander Khuon und Matthias Ponnier, Argon Verlag, 2007.
Thomas Hartnagel: Sophie Scholl, Fritz Hartnagel, Damit wir uns nicht verlieren, Briefwechsel 1937–1943. Frankfurt am Main 2005.
Sophie Scholl – Die letzten Tage. Spielfilm. Regie: Marc Rothemund, 2005.
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60386 Frankfurt