Köhler Clara
Hoffnungsträger
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Steckbrief

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1891 · 1965
Berlin · Berlin
Clara und Max Köhler besaß eine kleine Metallfabrik in Berlin. Vor dem Krieg waren er und seine Frau Clara Patienten des jüdischen Arztes Dr. Arthur Arndt gewesen. Am 9. Januar 1943, als die Juden aus Berlin deportiert wurden, stellte Köhler den Sohn des jüdischen Arztes, Erich, als Mechanikergesellen in seiner Fabrik ein. Er erlaubte ihm auch, nachts dort zu übernachten.
Sowohl Köhlers Frau als auch Sohn Hans wussten von dieser Vereinbarung; die anderen Angestellten nicht. Ihnen wurde gesagt, Arndt sei vom Wehrdienst befreit und könne daher zu einer Zeit arbeiten, als kaum noch junge Männer im zivilen Leben anzutreffen waren. Einige Monate später tauchte Erichs Freundin Ellen Lewinski auf, die ihr eigenes Versteck verloren hatte, und durfte ebenfalls einziehen. Sie musste jedoch jeden Morgen die Räumlichkeiten räumen, um keinen Verdacht zu erregen. Die Köhlers bezahlten Erich für seine Arbeit und versorgten ihn und seine Freundin außerdem mit Essen.
Ende 1943 stellte Köhler einen weiteren jungen Juden ein, Bruno Gumpel, einen Freund Arndts, der von April 1939 bis April 1941 mit ihm an der Jüdischen Handelsschule in Berlin in die Lehre gegangen war. Auch er wurde für seine Arbeit bezahlt, und die gleiche Geschichte über seine Zurückstellung vom Wehrdienst machte die Runde. Bruno jedoch konnte woanders schlafen, bis seine Wohnung ausgebombt wurde. Dann zog auch er in die Fabrik. Während der Luftangriffe gingen die beiden Jungen nach unten in den Schutzraum. Köhler hatte bekannt gegeben, dass die beiden jungen Männer als Luftschutzwarte in seiner Fabrik schliefen.
Im Dezember 1944 schloss sich die Mutter von Arndts Freundin, Charlotte Lewinski, der Gruppe in der Fabrik an. Einige Monate später durften auch Arndts Mutter und Schwester, die ihr Versteck verloren hatten, dort bleiben. Um die Anwesenheit der neuen Gäste zu verbergen, richteten Köhler und seine beiden jüdischen Gehilfen in der Fabrik einen kleinen Lagerraum mit Etagenbetten ein. Der Raum hatte keine Fenster, und Arndts Mutter und Schwester verbrachten den Tag dort im Halbdunkel und schweigend, um nicht von den anderen Arbeitern bemerkt zu werden.
Dies blieb so bis zum Einmarsch der Russen am 26. April 1945. Etwa 14 Jahre später emigrierte Hans Köhler in die USA, wo er von den Arndts aufgenommen wurde. Nach seiner Pensionierung kehrte er nach Berlin zurück und starb dort im März 1979.
Am 13. Oktober 1988 wurden Max und Clara Köhler von Yad Vashem als Gerechte unter den Vökern anerkannt.
Die Unsichtbaren – Wir wollen leben, Regie: Claus Räfle, Institut für Kino und Filmkultur, 2017. Der Film erzählt Geschichten von Untergetauchten und ihren Helfern im NS-Zeit-Berlin. Eine davon ist Ruth Arndt, die sich auch bei Max und Clara Köhler versteckte.
Über das Institut für Kino und Filmkultur (IKF) kann der Film für Vorführungen an Schulen oder Bildungseinrichtungen lizenziert werden. Amazon Prime Video und Apple TV bieten den Film zum Leihen oder Kaufen an (Stand: Juni 2025). Teilweise ist er in Mediatheken öffentlich-rechtlicher Sender (ARD, WDR) abrufbar, meist zeitlich begrenzt.
© Yad Vashem
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