Als Tochter einer Lehrerin in Schneidemühl geboren wächst Helene Jacobs unter großen Entbehrungen und ohne Vater auf. Nach dem Lyzeum besucht sie einen Handelskursus und findet in Berlin eine Anstellung bei einem Patentanwalt. Als dieser nach der nationalsozialistischen Machtübernahme rassisch verfolgt wird, kann sie ihm und seiner Familie 1939 zur Flucht aus Deutschland verhelfen. Helene Jacobs schließt sich der Bekennenden Kirche an und trifft bei Veranstaltungen der Dahlemer Bekenntnisgemeinde auf weitere Helferinnen und Helfer für Verfolgte. 1940 lernt sie dort auch Franz Kaufmann kennen, der gemeinsam mit anderen die Arbeit des Büros von Pfarrer Heinrich Grüber unterstützt. Helene Jacobs hilft rassisch Verfolgten mit Lebensmitteln und gefälschten Ausweisen, organisiert Verstecke und stellt dabei auch ihre eigene Wohnung als Quartier zur Verfügung. Im August 1943 wird Helene Jacobs festgenommen und im Januar 1944 vom Sondergericht Berlin zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie kann in der Haft das Kriegsende erleben und setzt sich nach 1945 für die Verständigung zwischen Juden und Christen ein.