Herbert-Baum-Gruppe
Hoffnungsträger
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Steckbrief

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Marianne Joachim
05. November 1921–04. März 1943, 21 Jahre
Berlin · Gefängnis Berlin-Plötzensee
Heinz Günther Joachim
13. Dezember 1919–18. August 1942, 22 Jahre
Berlin · Gefängnis Berlin-Plötzensee
Marianne Prager, die als Tochter eines Bauarbeiters in Berlin aufwächst, wird nach dem Abschluss an der Realschule Kinderpflegerin im Jüdischen Kinderheim in der Gipsstraße in Berlin-Mitte. Sie muss diese Stelle aufgeben, da sie im Sommer 1940 nach Rathenow zur Zwangsarbeit im Landeinsatz verpflichtet wird. Am 22. August 1941 heiratet sie in Berlin Heinz Joachim. Zu dieser Zeit ist sie Zwangsarbeiterin in der Fabrik Alfred Teves in Berlin-Wittenau. Nachdem ihr Ehemann Heinz Joachim in der „Judenabteilung” der Elektromotorenfabrik der Siemens-Werke Herbert Baum kennenlernt, schließen sie sich gemeinsam mit ihrem Freundeskreis der Baum-Gruppe an. Ihre Wohnung in der Rykestraße im Prenzlauer Berg dient häufig als Treffpunkt für Zusammenkünfte. Am 9. Juni 1942 wird sie wegen ihrer Beteiligung am Brandanschlag gegen die Ausstellung „Das Sowjetparadies“ festgenommen und mit acht weiteren Mitgliedern der Baum-Gruppe am 4. März 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Heinz Joachim, der an der Berliner jüdischen Musikschule Holländer bis 1941 Klarinette studiert, ist der Mittelpunkt eines Freundeskreises, dem auch seine spätere Frau Marianne Prager und Lothar Salinger angehören. Im Sommer 1940 freundet sich Joachim mit dem aus der zionistischen Jugendbewegung kommenden Siegbert Rotholz an. Während der Zwangsarbeit in der 133. Abteilung der ca. 500 Arbeiter umfassenden „Judenabteilung” im Siemens-Elektromotorenwerk in Berlin-Spandau lernt er Herbert Baum kennen, dessen Gruppe er sich mit seinem Freundeskreis anschließt. Joachim organisiert einen Vervielfältigungsapparat zur Herstellung von Flugblättern und beteiligt sich am Brandanschlag gegen die antisowjetische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten am 18. Mai 1942. Heinz Joachim wird nach Gestapo-Unterlagen am 9. Juni 1942 festgenommen, nach anderen Angaben bereits am 22. Mai 1942 an seiner Arbeitsstelle. Nach einem Todesurteil des Sondergerichts Berlin wird er am 18. August 1942 in Berlin-Plötzensee ermordet.
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