Hoffnungsträger

Gino Bartali
18. Juli 1914

·

5. Mai 2000

Steckbrief

Gewisse Medaillen werden an die Seele geheftet, nicht an die Jacke.

Der italienische Radsportler Gino Bartali war dreimaliger Meister des italienischen Mehretappenrennens Giro d’Italia (1936, 1937 und 1946) und gewann zweimal die Tour de France (1938 und 1948). Aufgrund seiner bemerkenswerten sportlichen Leistungen wurde er zu einem der beliebtesten Sportler und weithin bewunderten Nationalhelden in Italien.
18. Juli 1914

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5. Mai 2000
Ponte a Ema

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Florenz

Der italienische Radsportler Gino Bartali war dreimaliger Meister des italienischen Mehretappenrennens Giro d’Italia (1936, 1937 und 1946) und gewann zweimal die Tour de France (1938 und 1948). Aufgrund seiner bemerkenswerten sportlichen Leistungen wurde er zu einem der beliebtesten Sportler und weithin bewunderten Nationalhelden in Italien.

Bei Kriegsausbruch war Bartali erst 25 Jahre alt und hatte schon einmal die Tour de France gewonnen. Doch der Krieg unterbrach seine Karriere abrupt. Bis 1946 sollte er an keinen Wettrennen mehr teilnehmen. Dennoch radelt der Spitzensportler weiter; allerdings nicht zum Training, sondern um Juden zu retten. Als Kurier des italienischen Widerstands transportierte Bartali, von dem bekannt war, dass er zu Trainingszwecken weite Strecken mit dem Fahrrad zurücklegte, gefälschte Dokumente von einem Ort zum anderen. Als Bartali angehalten und durchsucht wurde, bat er ausdrücklich darum, sein Fahrrad nicht anzufassen, da die verschiedenen Teile sehr sorgfältig darauf abgestimmt seien, Höchstgeschwindigkeit zu erreichen. Denn die gefälschten Papiere hat Bartali eingerollt und mal im Sattelrohr, mal im Lenker versteckt. Zudem versteckte er auch die jüdische Familie Goldberg in einem seiner Häuser in Florenz.

Nach dem Krieg sprach Bartali nie mehr über seine Untergrundarbeit während der deutschen Besetzung. Daher bleiben viele seiner mutigen Unternehmungen unbekannt. Er lehnte jegliche Befragung entschieden ab und erklärte, er sei aus Gewissensgründen motiviert gewesen und wolle daher keine Dokumentation seiner Tätigkeit.

© Yad Vashem

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