Buster Camera, 2021

Die auf dem Union-Areal aus Ton geformten Kameras nehmen eine besondere Stellung in seinem Werk ein, wirken zugleich real und absurd. Sie verweisen auf Kontrolle, Überwachung und die ständige Präsenz des heutigen Blicks der Gesellschaft. Zugleich entzieht Buster ihnen durch die Materialwahl ihre technische und funktionale Schärfe. In ihrer handgemachten, leicht schiefen Erscheinung verlieren sie jede Bedrohlichkeit. Die fragile, glänzende Glasur betont ihre Verletzlichkeit, ein Gegensatz zur vermeintlichen Macht der Überwachungstechnik. Stattdessen werden die Objekte zu irritierenden Zeugen unserer Zeit. Mit feinem Gespür für Form, Oberfläche und Glanz verwandelt Buster das Alltägliche in etwas Kostbares und Poetisches, eine Einladung, die Welt mit neugierigen Augen neu zu betrachten.

Koos Buster verwandelt die Kamera in ein Objekt voller Ambivalenz, sie beobachtet nicht mehr, sondern wird selbst betrachtet. Ihre keramische Gestalt verweist auf die Spannung zwischen Kontrolle und Schutz, zwischen Nähe und Distanz. In ihrer handwerklichen Imperfektion offenbart sich sein feines Gespür für Ironie und Poesie, eine Einladung, über die Rolle von Beobachtung, Sicherheit und Vertrauen in unserer Gegenwart nachzudenken. Mit feinem Humor und tiefem Respekt vor dem Material verwandelt Koos Buster das Alltägliche in etwas Kostbares und zum Nachdenken Anregendes. Seine Kameras erinnern daran, dass selbst die Instrumente des Sehens einer neuen, menschlicheren Betrachtung bedürfen.