Ardi
Goldman
Der Stifer
,,Was will ich machen: Räume die Zeitlos sind Erfüllt von Allerzeit.“
Hugo Pratt
Erinnerung ist für Ardi Goldman vor allem eine Verpflichtung. Aus dem Erbe seines Vaters – der Hausverwaltung „Benjamin Goldman Nachlass“ – entwickelte er ein Schaffen, das über reine Immobilienverwaltung hinausgeht: Es geht um Verantwortung, Haltung und darum, Räume mit Bedeutung zu füllen.
Goldmans Gebäude sind bewusst gestaltete Orte, an denen Kunst, Geschichte und Gesellschaft aufeinandertreffen. So widmete er im 25hours Hotel The Goldman 48 Zimmer mutigen Menschen – stillen Helden, Widerstandskämpfer:innen und Vorbildern wie Fritz Bauer.
Bei der Recherche zu Bauer stieß er auf Joachim Kügler, einen der Ankläger im ersten Frankfurter Auschwitzprozess. Als er erfuhr, dass Kügler nicht in Frankfurt beigesetzt werden konnte, sorgte Goldman 2015 für seine posthume Umbettung in ein Ehrengrab – und machte so auch diese Geschichte sichtbar: Eine Geste der Erinnerung und der Haltung.

Portrait
Ardi Goldman erzählt die Geschichten von „Helden“, um ihre Erinnerung lebendig zu halten – nicht aus Nostalgie, sondern weil sie uns Orientierung geben können. Sie erinnern uns daran, was zählt. Ganz in der Haltung Erich Kästners:
„Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, bleibt auch ein Mensch.“
Vielleicht ist er wirklich, wie es einmal jemand sagte, „ein Meister der kleinen Fluchten“. Jemand, der Orte schafft, die Sehnsüchte wecken. Keine Flucht vor der Welt, sondern ein Innehalten in ihr. Räume, die irritieren, berühren, erzählen.
Das Union-Gelände ist für Goldman genau so ein Ort – ein Sehnsuchtsort. Eine kleine Stadt in der Stadt. Ein lebendiger Organismus aus Kunst, Geschichte, Architektur und Gemeinschaft. Hier verschmelzen Erinnerung und Gegenwart, Gedanken und Gefühle, Fremdes und Vertrautes.
Heimat ist für jeden etwas anderes. Für ihn ist sie kein Besitz, sondern ein Gefühl. Etwas, das entsteht, wenn ein Ort berührt – durch Begegnung, durch Bedeutung, durch das, was man dort spürt.
Auf dem Union-Gelände findet dieses Gefühl Raum. Nicht laut, nicht belehrend – sondern offen, vielschichtig und voller Geschichten. Geschichten, die jeder auf seine Weise liest. Und vielleicht: für einen Moment zu Hause ist.
Ardi Goldman sammelt nicht strategisch, nicht aus Kalkül – sondern aus Haltung. Seine Entscheidungen folgen keinem Markttrend, sondern einem inneren Kompass. Er sucht nicht nach großen Namen, sondern nach Werken, die berühren, irritieren, bewegen.
Jedes einzelne Kunstwerk auf dem Union-Gelände trägt zur Atmosphäre dieses besonderen Ortes bei. Es geht ihm darum, dass die Union erlebt werden kann – nicht nur gesehen, sondern gefühlt. Als ein Ort, der nachwirkt. Der inspiriert.
Goldman glaubt an die Kraft der intrinsischen Motivation. Er möchte Menschen dazu ermutigen, selbst schöpferisch zu werden – nicht, weil man es muss, sondern weil in einem etwas in Bewegung gerät. Seine Haltung: Wer berührt wird, trägt etwas weiter.
Sein Ziel ist es, Samen zu setzen, aus denen neue Gedanken, neue Ideen, neue Verbindungen wachsen.
„Millionen Blüten an tausend Ästen haben einen Stamm mit einer Wurzel“
– dieser Satz von Raimund Stecker beschreibt Goldmans Vision einer lebendigen Struktur, die sich ständig weiterentwickelt.
Die Union ist Ausdruck dieser Haltung. Mehr als ein Ort, mehr als ein Projekt. Sie ist ein Raum mit Seele – offen für Wandel, getragen von Überzeugung und bereit, sich mit jedem Menschen, der sie betritt, neu zu erzählen.
Die Ardi Goldman Kunst- und Kulturstiftung hat eine Seele – und sie zeigt sich nicht in Worten, sondern in Haltung, Auswahl und Liebe zum Detail.
Nichts an diesem Ort ist zufällig. Jeder Hoffnungsträger, jede Geschichte, jedes Kunstwerk wurde mit Sorgfalt und Respekt ausgewählt – von Ardi Goldman persönlich, gemeinsam mit seinem Team.
Es waren lange Recherchen, intensive Gespräche, wiederholtes Abwägen – keine schnelle Entscheidung. Denn wer Hoffnung tragen soll, muss selbst aus einer Haltung heraus gewählt sein. Es geht nicht um Heldenbilder, sondern um Menschen, deren Mut still leuchtet.
Auch die Kunstwerke, die das Gelände prägen, folgen keinem dekorativen Gedanken. Sie sind Ausdruck – nicht von Geschmack, sondern von Bedeutung. Jedes Werk ist ein Teil eines größeren Erzählbogens, ein Fragment der Erinnerung, ein Impuls in die Zukunft.
So entsteht ein Ort mit Tiefe. Mit Würde. Mit Seele.
Denn nur was von Herzen kommt, kann auch andere berühren.
Nur so wird Erinnerung lebendig. Nur so wird Hoffnung erfahrbar.
Ardi Goldman Kunst-
und Kulturstiftung gGmbH
60386 Frankfurt