Ulma Familie
Hoffnungsträger
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PORTRAIT

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Zuerst erschossen sie die Goldmans, dann die Ulmas mit sieben Kindern.
„Dies waren harte Zeiten für sie [Jan und Maria Wiglusz, das Ehepaar, bei dem Erlich versteckt gewesen war] und für uns. Die Deutschen und die polnischen Bauern taten sich zusammen und suchten nach versteckten Juden. Im Frühjahr 1944 wurde eine jüdische Familie entdeckt, die bei polnischen Bauern versteckt worden war. Die polnische Familie – acht Seelen, einschließlich der schwangeren Frau – wurde mit den Flüchtlingen zusammen getötet. Das führte zur völligen Panik unter den anderen polnischen Bauern, die Juden versteckten. Am Morgen danach fand man in den Feldern die Leichen von 24 Juden. Die Bauern, die sie 20 Monate lang versteckt hatten, hatten sie eigenhändig umgebracht."
Yehuda Erlich, der sich in Sietesz, nur wenige Kilometer von Markowa entfernt, versteckt hielt und den Krieg überlebte, beschrieb die enormen Auswirkungen der Ermordung der Familie Ulma
„Dies waren harte Zeiten für sie [Jan und Maria Wiglusz, das Ehepaar, bei dem Erlich versteckt gewesen war] und für uns. Die Deutschen und die polnischen Bauern taten sich zusammen und suchten nach versteckten Juden. Im Frühjahr 1944 wurde eine jüdische Familie entdeckt, die bei polnischen Bauern versteckt worden war. Die polnische Familie – acht Seelen, einschließlich der schwangeren Frau – wurde mit den Flüchtlingen zusammen getötet. Das führte zur völligen Panik unter den anderen polnischen Bauern, die Juden versteckten. Am Morgen danach fand man in den Feldern die Leichen von 24 Juden. Die Bauern, die sie 20 Monate lang versteckt hatten, hatten sie eigenhändig umgebracht."
Die polnische Bauernfamilie Ulma aus Markowa erlebt die Deportationen und Erschießungen der jüdischen Bevölkerung im Sommer 1942. Obwohl die Familie selbst durch den Krieg Not leidet, nimmt sie acht Jüdinnen und Juden auf: Saul Goldman, seine vier Söhne, seine Tochter Lea Didner mit ihrer Tochter und seine Tochter Genia Grünfeld. Darauf steht in Polen die Todesstrafe. Die Familie Ulma wird denunziert. In der Nacht vom 24. März 1944 erschießen deutsche Polizisten die untergetauchten Jüdinnen und Juden und die gesamte Familie Ulma – neben Józef und der schwangeren Wiktoria auch ihre sechs Kinder.
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Das Museum für die Familie Ulma in Markowa. Ihrer Geschichte wird im „Museum für die Polen, die während des Zweiten Weltkrieges Juden gerettet haben – Museum für die Familie Ulma“ gedacht.
Die Botschaft der Republik Polen organisierte gemeinsam mit der Berliner Niederlassung des Pilecki-Instituts am Abend des 5. September 2023 eine Vorführung des Films „Geschichte eines Verbrechens“ von Mariusz Pilis. Der Film erzählt die Geschichte der Familie Ulma aus dem polnischen Dorf Markowa: Józef und Wiktoria und ihre sieben Kinder, die 1944 ihr Leben opferten, um das Leben der jüdischer Familie Goldman (Fam. Goldman wurde in Nachbarorten auch Familie Shall genannt. Es handelt sich um ein und dieselbe Familie, die mit unterschiedlichen Namen genannt wurde) zu retten.
Der stellvertretende Botschafter der Republik Polen in Berlin, Paweł Gronow, sagte bei der Eröffnung der Veranstaltung, dass wir mit der Erzählung der Geschichte der Familien aus Markowa in Berlin „die Familie von Józef und Wiktoria Ulma ehren wollen, die 1944 hingerichtet wurde und die ihre Hilfe für die verfolgten Juden mit ihrem eigenen Leben und dem ihrer Kinder bezahlt hat. Am 10. September dieses Jahres wird ihre Leistung für jeden gläubigen Katholiken in höchstem Maße gewürdigt – es wird der Tag der Seligsprechung der gesamten Familie Ulma sein“. Er lud auch alle Anwesenden in Berlin ein, am 10. September die Ausstellung zu besuchen, die die Botschaft und das Polnische Institut in der Berliner Johanniskirche, dem Sitz der Polnischen Katholischen Mission, präsentieren werden. Die Ausstellung, die vom Institut des Nationalen Gedenkens realisiert wird, zeigt die Geschichte der Familie Ulma anhand von Originalfotos, die Józef aufgenommen hat.
Am 13. September 1995 wurden Józef Ulma und seine Frau Wiktoria Ulma von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern
Seit dem 70. Jahrestag der Exekution 2014 erinnert ein Gedenkstein in Markowa an die Rettungsaktion der Ulmas.
2016 eröffnete Staatspräsident Andrzej Duda in Markowa das Familie-Ulma-Museum zu Ehren aller Polen, die Juden vor dem Holocaust retteten. Allein in der Region Vorkarpaten versteckten im Zweiten Weltkrieg laut Historikern mindestens 1600 Polen rund 2900 Juden vor den deutschen Besatzern. Etwa 200 dieser Polen sollen dafür von Nationalsozialisten ermordet worden sein.
2003 leitete die Katholischen Kirche den Seligsprechungsprozess für 122 polnische Märtyrer des Zweiten Weltkriegs ein, unter ihnen die Familie Ulma.
Ardi Goldman Kunst-
und Kulturstiftung gGmbH
60386 Frankfurt