Der Kunstparcours

Gregor Aigner

ACHTUNG ÄCHTUNG, 2023

7 letters, 1 light box | aluminium plate, plexiglass, LED lightsHight of each letter 1,52 meters (width 1,10 m) plus light box for blinking points
Total height of the light art installation 16,5 meters

Spätestens wenn man entdeckt, was ich zeigen will, tut es weh. Es wäre gut, wenn es denen, um die es in meinen Arbeiten geht, schon früher weh tun würde. Aber dann müsste ich nichts zeigen.

Gregor Aigner lebt und arbeitet in Frankfurt am Main, DE.
*1964 in Backnang, DE

EDUCATION

Staatlich geprüfter Kommunikationsfachmann
B.A., Studium der Philosophie: Goethe-Universität, Frankfurt am Main

GRANTS, AWARDS, RECOGNITION

2006 Goldener Löwe, Cannes, Frankreich
2000/07 Silberner Löwe, Cannes, Frankreich

Ein Blick hinter das Werk

Die Lichtinstallation ACHTUNG ÄCHTUNG, die vom Schornstein des Kesselhauses auf dem Union-Gelände leuchtet, hat Aigner speziell für die Ardi Goldman Kunst- und Kulturstiftung entwickelt. Von der Spitze des Turms verläuft senkrecht der Schriftzug ACHTUNG hinunter. Ein pulsierendes Aufleuchten zweier sonst unsichtbarer Punkte, die aus ACHTUNG, sechs mal hintereinander für jeweils fünf Sekunden, ÄCHTUNG machen und nach 30 Sekunden erneut das Wort ACHTUNG lesen lassen, führt zu Irritation.

Aigner, für den Achtung die Basis von allem ist, ob Selbstachtung, Achtung vorm Gegenüber, den Menschenrechten oder im Sinne von Vorsicht, zeigt, wie schnell jene in Ächtung umschlagen kann. Ein Umschlagen, das der historische Rückblick und die aktuelle Situation seit dem 7. Oktober 2023 mehr denn je bestätigt. Und so wie die Installation den kleinen großen Unterschied zwischen Achtung und Ächtung visualisiert, versteht sie sich als Warnsignal mit dem Anliegen, zu sensibilisieren.

Über die Künstler:in

Der Künstler und Kampagnenentwickler Gregor Aigner (*1964 in Backnang) lebt seit 1970 in Frankfurt am Main. Seine Arbeit besticht durch seine klugen und subversiven Kunstbotschaften, die in einem eigens von ihm dafür entwickelten Kunst- und Galerieraum Irritate modern zu sehen ist sowie im öffentlichen Raum. Aigners Kunst, die den urbanen Raum sucht, weil sie ihn braucht, lebt in ihm auf. Hier verhandelt sie die großen Menschheitsthemen, seien es Liebeserklärungen, Kapitalismuskritik, die deutsche Geschichtsschreibung, Vandalismus oder gewalttätige Übergriffe. Aigner illuminiert und hebt mittels minimaler Interventionen befragungswürdige gesellschaftliche Entwicklungen hervor, die sich oftmals in städtebildlichen Veränderungen niederschlagen.

Mutiges Getrieben sein und Courage sind elementare Kräfte seines Schaffens, wie er es bereits 1999 in ideas for the brave artikulierte. Um auf den Abriss eines Wohnhauses aus dem Jahr 1820 in der Frankfurter Innenstadt aufmerksam zu machen, hatte er „Kulturhohlheit“ auf ein übrig gebliebenes Stück Wand gesprüht, wofür ihn die Nachbarn angezeigt haben und ihn die Polizei festgenommen hat.

Ardi Goldman Kunst-
und Kulturstiftung gGmbH

Carl-Benz-Straße 35
60386 Frankfurt

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