Barnier Jeanne
Hoffnungsträger
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PORTRAIT

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Wo niemand ein Fremder ist.
Das Schwierigste ist nicht, seine Pflicht zu tun – das Schwierigste ist zu wissen, was seine Pflicht ist.
Jeanne Barnier
Das Schwierigste ist nicht, seine Pflicht zu tun – das Schwierigste ist zu wissen, was seine Pflicht ist.
Jeanne Barnier lebt in dem kleinen Ort Dieulefit im Südosten Frankreichs. Sie arbeitet im Rathaus von Dieulefit als Gemeindesekretärin. Dort ist sie unter anderem zuständig für die Aufnahme von Geflüchteten. Insbesondere ab 1940 fliehen zahlreiche Menschen vor den deutschen Besatzern aus Nordfrankreich in den noch unbesetzten Süden. Hunderte von Jüdinnen und Juden, Kommunist*innen und Intellektuellen finden in Dieulefit Zuflucht.
Die Schulleiterin Marguerite Soubeyran bittet Jeanne Barnier Anfang 1941 erstmals um Hilfe. In ihrer Schule hat sie mehrere Jüdinnen und Juden aufgenommen, für die sie gefälschte Papiere benötigt. Barnier willigt ein und fälscht Ausweise, Lebensmittel- und Kleidermarken. Bis Kriegsende stellt sie Hunderte von gefälschten Papieren her. Sie ist im Kontakt mit jüdischen und nichtjüdischen Hilfs- und Widerstandsorganisationen und vermittelt Unterkünfte für Verfolgte. Zwei Jahre lang beherbergt Barnier selbst bei sich ein jüdisches Mädchen, Cecilia Rosenbaum.
Der Bürgermeister Pierre Pizot sowie die örtliche Gendarmerie decken Barniers Tun und warnen sie bei Gefahr.
© Gedenkstätte Stille Helden
1980 wurde Jeanne Barnier zur Ritterin der Ehrenlegion ernannt.
Am 30. Juni 1988 wird Jeanne Barnier von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.
Ein Platz in Dieulefit trägt ihren Namen.
Bernard Delpal: Dieulefit- Rettungswiderstand eines Dorfes in der Provence während der Nazi-Besatzung. Aus dem Französischen übersetzt von Ursula Bös. Frankfurt am Main 2021.
Hans Woller: Fluchtpunkt Dieulefit. Schweiz 2013.
Teil 1: Dieulefit – die Kleinstadt, die Juden rettete.
Teil 2: Fluchtpunkt Dieulefit, das Internat Beauvallon.
Teil 3: Deutsche Kommunisten im französischen Widerstand.
Teil 4: Das doppelte Spiel – alle wussten, keiner hat denunziert.
Journal 21.ch., online.
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