Delp Alfred
Hoffnungsträger
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Es lohnt sich immer, etwas zu tun, was man nicht für sich tut. Das ist auf dieser Erde fast für jeden zu finden.
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Wenn durch einen Menschen ein wenig mehr Liebe und Güte, ein wenig mehr Licht und Wahrheit in der Welt war, dann hat sein Leben einen Sinn gehabt.
Alfred Delp
Wenn durch einen Menschen ein wenig mehr Liebe und Güte, ein wenig mehr Licht und Wahrheit in der Welt war, dann hat sein Leben einen Sinn gehabt.
In Mannheim als ältester Sohn von sechs Kindern in einer gemischt-konfessionellen Ehe geboren, entscheidet sich Alfred Delp als Vierzehnjähriger für den Katholizismus. Während seiner Zeit von 1922 und 1926 am Bischöflichen Konvikt in Dieburg arbeitet er aktiv im Bund Neudeutschland mit. Nach einem Noviziat im Jesuitenorden studiert Delp zwischen 1928 und 1931 Philosophie. Anschließend ist er bis 1934 Jugenderzieher im Internat des Jesuitenkollegs in Feldkirch und Präfekt am Jesuitenkolleg St. Blasien; ab 1934 studiert Delp Theologie und empfängt 1937 die Priesterweihe. Zwischen 1939 und ihrem Verbot 1941 ist Delp Redakteur der angesehenen katholischen Zeitschrift „Stimmen der Zeit“, danach Rektor der Filialgemeinde St. Georg in München-Bogenhausen.
Durch Veranlassung von Augustin Rösch arbeitet Delp 1942/43 intensiv im Kreisauer Kreis mit und kann hier Grundlinien der katholischen Soziallehre in die Neuordnungspläne einfließen lassen. Er nimmt an der 2. und 3. Kreisauer Tagung teil, legt Denkschriften u.a. über die „Arbeiterfrage“ und das „Bauerntum“ vor. Delp tritt jedoch nicht nur als Denker und Philosoph hervor, sondern stellt auch Kontakte von einzelnen Münchener Widerstandskreisen zur Gruppe um Moltke her. Am 28. Juli 1944 wird Alfred Delp in München verhaftet, am 11. Januar 1945 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 2. Februar 1945 in Berlin-Plötzensee ermordet.
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
In Deutschland sind zahlreiche Schulen, Wege und Straßen nach ihm benannt. Die Bundeswehr nannte eine Kaserne in Donauwörth nach Alfred Delp.
Roman Bleistein (Hrsg.): Alfred Delp. Aufzeichnungen aus dem Gefängnis.
Freiburg 2019.
Rita Haub: Alfred Delp. Im Widerstand gegen Hitler. Kevelaer 2015.
Elke Endraß: Gemeinsam gegen Hitler. Pater Alfred Delp und Helmuth James Graf von Moltke. Stuttgart 2007.
Roman Bleistein (Hrsg.): Alfred Delp – Geschichte eines Zeugen.
Frankfurt am Main 1989.
Alfred Delp SJ – Mit gefesselten Händen für Gott und die Menschen. YouTube.
Alfred Delp zur Erinnerung, 02.02.1965. ARD Mediathek: SWR Retro – Abendschau SWR 10.02.2022.
Andrea Neumeier: Vor 80 Jahren wurde der Jesuit Alfred Delp hingerichtet. Delp war Mitglied des Kreisauer Kreises, der den Neuanfang Deutschlands nach Hitler plante. Kurz vor der Hinrichtung verfasste Delp noch Briefe, Meditationen und Abhandlungen. Glauben, Zweifeln, Leben. Bayern 2, 02.02.2025.
Alfred Delps letzter Brief an seine Mitbrüder
02. Februar 1945
Liebe Mitbrüder, nun muss ich doch den anderen Weg nehmen. Das Todesurteil ist beantragt, die Atmosphäre ist so voll Hass und Feindseligkeit, dass heute mit seiner Verkündigung und Vollstreckung zu rechnen ist. […]
Der eigentliche Grund der Verurteilung ist der, dass ich Jesuit bin und geblieben bin. Eine Beziehung zum 20. Juli war nicht nachzuweisen. Auch die Stauffenberg-Belastung ist nicht aufrechterhalten worden. Andere Strafanträge, die wirklich Kenntnis des 20. Juli betrafen, waren viel milder und sachlicher. Die Atmosphäre war so voll Hass und Feindseligkeit.
Grundthese: ein Jesuit ist a priori der Feind und Widersacher des Reiches. So ist das Ganze von der einen Seite eine Komödie gewesen, auf der anderen aber ein Thema geworden. Das war kein Gericht, sondern eine Funktion des Vernichtungswillens.
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