Hoffnungsträger

Dr. Erich Klibansky
28. Nov. 1900

·

24. Juli 1942

Steckbrief

Der Direktor, der versuchte, eine ganze Schule nach England zu verlegen.

„Dr. Erich Klibansky […] hat mir das Leben gerettet“, schrieb Shmuel Hazor, ein ehemaliger Schüler des jüdischen Realgymnasiums „Jawne“ in Köln, im Rahmen seines Zeugenberichts über den verehrten Schulleiter.
28. Nov. 1900

·

24. Juli 1942
Frankfurt am Main

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in der Nähe von Minsk

Dr. Erich Klibansky […] hat mir das Leben gerettet

Dr. Erich Klibansky […] hat mir das Leben gerettet

„Dr. Erich Klibansky […] hat mir das Leben gerettet“, schrieb Shmuel Hazor, ein ehemaliger Schüler des jüdischen Realgymnasiums „Jawne“ in Köln, im Rahmen seines Zeugenberichts über den verehrten Schulleiter.

1937 hatte das Gymnasium 423 Schülerinnen und Schüler. In diesem Jahr begann Klibansky, für die Schüler der höheren Klassen Lehrpläne auszuarbeiten, in deren Mittelpunkt die Fächer Hebräisch und Englisch standen, um ihnen im Falle ihrer Auswanderung aus Deutschland die Eingliederung am Zielort zu erleichtern. Dazu bereitete er seine Schüler auf die Prüfung zum „Cambridge Certificate of Proficiency in English“ vor.

In der Hoffnung, die gesamte Schule – Schüler, Lehrer und Ausrüstung – nach England zu verlegen, nahm Klibansky Kontakt zu jüdischen Gemeinden in London, Liverpool, Manchester und Brighton auf. Seine früheren Bemühungen, die Schule in das Britische Mandatsgebiet Palästina zu verlegen, blieben erfolglos. Ab Januar 1939 gelang es ihm, vier Gruppen, bestehend jeweils aus Dutzenden von Schülern und mehreren Lehrern, nach England in Sicherheit zu bringen. Das Gymnasium „Jawne“ wurde am 1. Juli 1942 geschlossen.

Klibansky versuchte noch, mit seiner Familie in die USA auszuwandern, doch es war zu spät. Am 20. Juli 1942 wurden Erich Klibansky, seine Frau und seine drei Söhne in die Region Minsk deportiert und an vorbereiteten Tötungsgruben erschossen.

Mehr als 130 seiner Schüler überlebten in England. Unter ihnen war auch Shmuel Hazor.

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