O’Flaherty
Hoffnungsträger
·
Steckbrief

- zum Standort navigieren
Retter im Vatikan.
·
·
Hugh O’Flaherty wurde 1898 im irischen Lisrobin geboren. Nach dem Theologiestudium in Killarney und Rom wurde er 1925 zum Priester geweiht. Er arbeitete als Diplomat für den Heiligen Stuhl und später im Heiligen Offizium im Vatikan.
Nach dem Sturz Mussolinis und dem Einmarsch der Wehrmacht 1943 stand der 1,90 Meter große Monsignore O’Flaherty – ehemaliger Boxer und leidenschaftlicher Golfer – oft abends vor dem Petersdom und wartete auf Hilfesuchende. Auf alliierte Soldaten, Deserteure, Juden, Flüchtlinge und Widerstandskämpfer. Für Viele war sein Anblick Hoffnung auf Rettung, aber für seinen gefährlichen Gegenspieler, Herbert Kappler, den Chef des deutschen Sicherheitsdienstes (SD), eine Provokation. Kappler versuchte O’Flahertys Rettungsaktionen zu vereiteln. Er ließ an der Grenze zwischen dem neutralen Vatikanstaat und dem besetzten Rom eine weiße Linie auf das Straßenpflaster ziehen und drohte O’Flaherty zu erschießen, sollte er sie übertreten.
Doch der unerschrockene Priester hielt sich immer wieder verkleidet auf der anderen Seite auf. Kapplers Leute jagten ihn durch Rom. Bei einem geheimen Treffen mit einer römischen Familie floh er in einen Kohlenkeller. Er versteckte seine Soutane in einem Sack, schwärzte Kleidung und Gesicht mit Ruß und kam so, als Kohlehändler getarnt, an der SS vorbei. Ein anderes Mal versuchten Kapplers Männer, O’Flaherty aus dem Vatikan zu entführen, doch im letzten Moment vereitelte die Schweizer Garde den Anschlag.
Als ehemaliger Vatikan-Diplomat, mit besten Kontakten zu britischen und amerikanischen Unterstützern, koordinierte O’Flaherty ein weit verzweigtes Rettungsnetzwerk. Zu seinen Helfern gehörten Geistliche des Vatikan, Adelige, Kommunisten, Untergrundkämpfer und Diplomaten. Zwischen 1943 und 1944 konnte er über 6.000 Menschen aus 25 Nationen vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten retten.
Nach der Befreiung Roms im Juni 1944 floh Kappler. 1945 stellte er sich der britischen Militärpolizei, 1947 wurde er von einem italienischen Militärgericht zu lebenslanger Haft verurteilt. Hugh O’Flaherty besucht ihn regelmäßig im Gefängnis. Dafüf wird er heftig kritisiert. Auf den Vorwurf, wie er dem schlimmsten Feind Rom vergeben konnte, sagt Hugh O‘Flaherty: „In jedem steckt etwas Gutes.“
1959 konvertiert Kappler zum katholischen Glauben und wird von O’Flaherty getauft.
1960 erlitt Hugh O’Flaherty während einer Messe einen Herzanfall. Seine letzten Jahre verbrachte er im Haus seiner Schwester in Cahersiveen, wo er 1963 starb.
Ardi Goldman Kunst-
und Kulturstiftung gmbH
60386 Frankfurt
Kontaktieren
sie uns
069 00000000