Hoffnungsträger

Hugo Armann
11. Aug. 1917

·

9. Mai 1989

Steckbrief

Wenn viele ein Weniges getan hätten, hätte viel daraus werden können.

Hugo Armann wuchs in einem traditionell protestantischen Elternhaus im kleinen thüringischen Dorf Rauenstein auf. Vor dem Krieg studierte er Lehramt und wurde später Rektor einer Grundschule.
11. Aug. 1917

·

9. Mai 1989
Rauenstein

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Detter

Hugo Armann wuchs in einem traditionell protestantischen Elternhaus im kleinen thüringischen Dorf Rauenstein auf. Vor dem Krieg studierte er Lehramt und wurde später Rektor einer Grundschule.

Im Frühjahr 1942 wurde Armann als Hauptfeldwebel nach Baranowicze (heute Baranowitschi in Weißrussland) versetzt. Dort leitete er eine Einheit, die die Rückreise von Frontsoldaten auf Heimaturlaub organisierte. In dieser Funktion hatte er Zugang zu wichtigen Ressourcen: begehrte „Sitzplatzmarken“ für Züge nach Deutschland, Kontakte zu Militär- und Polizeieinrichtungen – und Einblick in die jüdischen Werkstätten, die unter Kontrolle des Sicherheitsdienstes (SD) standen.

Armann nutzte seine Position nicht für Macht oder Privilegien, sondern zum Schutz verfolgter Menschen. Er stellte gezielt jüdische Arbeiter ein und verschaffte ihnen so eine vorübergehende Sicherheit. Eine von ihnen war die 19-jährige Sarah Czazkes-Manishevitz, die in seinem Haushalt arbeitete. Als Armann am 20. September 1942 von einer bevorstehenden Deportation erfuhr, ließ er Sarah nicht ins Ghetto zurückkehren. Stattdessen versteckte er sie eine Woche lang in seinem Haus.

Nach der endgültigen Liquidierung des Ghettos am 17. Dezember 1942 wusste Armann, dass er seine jüdischen Arbeiter nicht länger schützen konnte. Doch statt sie ihrem Schicksal zu überlassen, versorgte er sie mit Waffen und Munition – und verhalf ihnen zur  Flucht zu den Partisanen in den Wäldern.

Zwei der Überlebenden, Sarah Czazkes-Manishevitz und ihr Schwager, Dr. A. Sternfeld, blieben auch nach dem Krieg mit Hugo Armann in Kontakt.

© Yad Vashem

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