Hoffnungsträger

Johanna Kirchner
24. Apr. 1889

·

9. Juni 1944

Steckbrief

Ihr werdet glücklichere Zeiten erleben.

24. Apr. 1889

·

9. Juni 1944
Frankfurt am Main

·

Gefängnis Berlin-Plötzensee

Aus einer alten sozialdemokratischen Familie in Frankfurt am Main stammend gehört Johanna Kirchner seit dem 14. Lebensjahr der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ), dann der SPD an, arbeitet für die Arbeiterwohlfahrt und als Zeitungskorrespondentin auf Partei- und Gewerkschaftskongressen. Als 1933 gegen sie ein Haftbefehl erlassen wird, befindet sie sich auf einer Reise in die Schweiz, um für andere Verfolgte des NS-Regimes Fluchthilfe zu organisieren. Sie emigriert zunächst ins Saargebiet, beteiligt sich an den Vorbereitungen zur Saarabstimmung und muss im Januar 1935 weiterflüchten. Im französischen Forbach, nahe der deutschen Grenze, bleibt sie mit dem Kampf der deutschen Hitlergegner eng verbunden und steht mit kommunistischen Gruppen in Kontakt. Als Mitarbeiterin der Beratungsstelle für Saarflüchtlinge gibt sie ab 1936 mit Emil Kirschmann ein Informationsblatt heraus und wird 1937 Mitglied des in Straßburg gegründeten Hilfskomitees für die Saar-Pfalz. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wird Johanna Kirchner auf Erlass der französischen Regierung interniert. Obwohl es zunächst gelingt, sie mithilfe französischer Freunde aus dem Lager Gurs zu befreien, wird sie später von der Vichy-Regierung an Deutschland ausgeliefert. Seit dem 9. Juni 1942 in Deutschland Gestapo-Vernehmungen ausgesetzt verurteilt sie der Volksgerichtshof im Mai 1943 zu zehn Jahren Zuchthaus. In einem Wiederaufnahmeverfahren wird sie vom Volksgerichtshof am 21. April 1944 zum Tode verurteilt und am 9. Juni 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet.

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