Hoffnungsträger

Nieuwlande

Bodenrelief

Ein Fall kollektiver Rettung.

Ein ganzes Dorf entscheidet sich für Zivilcourage. Jeder Haushalt hilft. Niemand verrät. Niemand fällt aus der Reihe.
Nieuwlande – ein kleines, unscheinbares Dorf in der niederländischen Provinz Drenthe, von Kanälen durchzogen, abgelegen, kaum bekannt. Doch während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wurde dieser stille Ort zu einem außergewöhnlichen Schauplatz des Widerstands – und zum Symbol kollektiver Menschlichkeit.

Die vielen Wasserwege, Wälder, Brachflächen und verstreuten Häuser boten ein ideales Umfeld für die Untergetauchten.

Die vielen Wasserwege, Wälder, Brachflächen und verstreuten Häuser boten ein ideales Umfeld für die Untergetauchten.

Ein ganzes Dorf entscheidet sich für Zivilcourage.
Jeder Haushalt hilft. Niemand verrät. Niemand fällt aus der Reihe.

Nieuwlande – ein kleines, unscheinbares Dorf in der niederländischen Provinz Drenthe, von Kanälen durchzogen, abgelegen, kaum bekannt. Doch während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wurde dieser stille Ort zu einem außergewöhnlichen Schauplatz des Widerstands – und zum Symbol kollektiver Menschlichkeit.

Der Entschluss: Helfen – gemeinsam

Anfang der 1940er-Jahre, als die Verfolgung jüdischer Menschen in den Niederlanden immer brutaler wurde, trafen die Bewohnerinnen und Bewohner Nieuwlandes eine mutige Entscheidung:
Jeder Haushalt sollte mindestens eine verfolgte Person oder Familie aufnehmen.
Keine formelle Abstimmung, kein öffentlicher Appell – sondern eine stille Übereinkunft. So entstand ein flächendeckendes Rettungsnetzwerk, getragen von einfachen Menschen: Bauern, Ladenbesitzern, Arbeiterfamilien.

Unter den Geretteten waren jüdische Flüchtlinge, aber auch Deserteure, Widerstandskämpfer und Menschen, die sich dem Zwangsarbeitsdienst entziehen wollten. Nieuwlande bot ihnen Schutz – nicht zuletzt wegen seiner besonderen Lage: Wasserwege, Wälder, verstreute Höfe und Torflandschaften schufen ein natürliches Verstecksystem. Und es gab keine Denunzianten – weil alle involviert waren.

Die Kraft der Schlüsselpersonen

Hinter der kollektiven Rettung standen mutige Organisatoren:

  • Johannes Post, Widerstandskämpfer und Motor des Netzwerks
  • Arnold Douwes, dessen Vater reformierter Pfarrer war, übernahm die Koordination vor Ort
  • Jan Wildschut, Helfer, der gefälschte Ausweise und sichere Unterkünfte beschaffte

Sie kümmerten sich um Lebensmittel, Kleidung, Dokumente und Verstecke – und waren bereit, ihr Leben zu riskieren.

Ein außergewöhnliches Vermächtnis

Nieuwlande ist einer der ganz wenigen Orte, dessen gesamte Einwohnerschaft kollektiv als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt wurde. Am 18. Juni 1988 weihte Yad Vashem in Jerusalem ein Denkmal ein – für die 117 Familien, die gemeinsam entschieden hatten, das Richtige zu tun. Ein stiller, fast einzigartiger Akt von Widerstand und Zusammenhalt.

Ardi Goldman Kunst-
und Kulturstiftung gGmbH

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60386 Frankfurt

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