Hoffnungsträger

Johannes Post
4. Okt. 1906

16. Juli 1944

PORTRAIT

Ein Fall kollektiver Rettung.

Johannes Post wurde 1906 als jüngstes von elf Kindern geboren. Er war ein gläubiger Christ und schon früh politisch interessiert. Bis 1942 leistete er kleineren Widerstand, indem er sich weigerte, Einkommenssteuer zu zahlen, und illegale Zeitungen verteilte. Mit der zunehmenden Härte der deutschen Besatzungspolitik schloss er sich dem aktiven Widerstand an und half gesuchten Demonstranten wie Arnold Douwes, den er in seinem Haus in Nieuwlande versteckte.

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4. Okt. 1906

16. Juli 1944
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Johannes Post wurde 1906 als jüngstes von elf Kindern geboren. Er war ein gläubiger Christ und schon früh politisch interessiert. Bis 1942 leistete er kleineren Widerstand, indem er sich weigerte, Einkommenssteuer zu zahlen, und illegale Zeitungen verteilte. Mit der zunehmenden Härte der deutschen Besatzungspolitik schloss er sich dem aktiven Widerstand an und half gesuchten Demonstranten wie Arnold Douwes, den er in seinem Haus in Nieuwlande versteckte.

Douwes war ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und machte Johannes bewusst, wie dringend Hilfe für verfolgte Juden nötig war. Gemeinsam begannen sie, jüdische Flüchtlinge aus Amsterdam nach Nieuwlande zu bringen. Post fand für sie Unterschlupf bei Verwandten, Freunden und Nachbarn. So entstand nach und nach ein Netzwerk, das Hunderten das Untertauchen ermöglichte.

Ab 1943 spielte Post eine führende Rolle im bewaffneten Widerstand. Er beteiligte sich an Überfällen auf Gemeindeämter und Zuteilungsstellen, um gefälschte Dokumente und Lebensmittelkarten zu beschaffen. Damit versorgte er Untergetauchte und unterstützte auch andere Widerstandsgruppen. Er war Teil eines weitreichenden Netzwerks, das aus dem geistlichen Widerstand der protestantischen Kirchen hervorging. Als die Sicherheitspolizei ihn verhaften wollte, entkam er zunächst.

Am 23. Juni 1944 misslang ein von Post geplanter Überfall auf die Zuteilungsstelle in Haarlem. Sein Freund Jan Wildschut wurde verhaftet und ins Gefängnis Um ihn zu befreien, brach Post ein ungeschriebenes Gesetz des Widerstands: Er vertraute einem SS-Mann, der ihm heimlichen Zugang versprach. Doch der Befreiungsversuch scheiterte.

In der Nacht zum 15. Juli 1944 versuchten 16 Widerstandskämpfer, Wildschut zu befreien. Doch er war verraten worden – Die Besatzer erwarteten sie bereits. Einige wurden getötet, andere verletzt. Die meisten wurden festgenommen – darunter Johannes Post, der zwar nicht an der Aktion beteiligt war, aber ebenfalls verraten wurde. Nach einem kurzen Verhör wurde er zum Tode verurteilt und am Morgen des 16. Juli 1944 gemeinsam mit den anderen erschossen.

Johannes Post steht für Mut und Entschlossenheit im niederländischen Widerstand. Sein selbstloses Handeln rettete zahlreiche Leben und macht ihn bis heute zu einem Vorbild für Zivilcourage und Menschlichkeit.

Quellen: Gedenkstätte KZ Leonberg; Yad Vashem

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