Hoffnungsträger

Harro Schulze-Boysen
2. Sep. 1909

22. Dez. 1942

Steckbrief

Ein Widerstandsnetzwerk, das sich selbst nie so nannte.

Harro Schulze-Boysen, ein Großneffe des Admirals Alfred von Tirpitz, engagiert sich Ende der zwanziger Jahre im Jungdeutschen Orden. Als Herausgeber der Zeitschrift „gegner“ hat er 1932/33 vielfältige Kontakte in politisch unterschiedliche Lager. Nach dem Verbot des „gegner“ und einer kurzfristigen Haft in einem Berliner SA-Folterkeller beginnt Schulze-Boysen im Mai 1933 eine Ausbildung an der Verkehrsfliegerschule in Warnemünde.

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2. Sep. 1909

22. Dez. 1942
Kiel

·

Berlin-Plötzensee

Harro Schulze-Boysen, ein Großneffe des Admirals Alfred von Tirpitz, engagiert sich Ende der zwanziger Jahre im Jungdeutschen Orden. Als Herausgeber der Zeitschrift „gegner“ hat er 1932/33 vielfältige Kontakte in politisch unterschiedliche Lager. Nach dem Verbot des „gegner“ und einer kurzfristigen Haft in einem Berliner SA-Folterkeller beginnt Schulze-Boysen im Mai 1933 eine Ausbildung an der Verkehrsfliegerschule in Warnemünde. Seit April 1934 im Reichsluftfahrtministerium tätig, bildet sich Mitte der dreißiger Jahre ein engerer Freundes- und Widerstandskreis heraus, dem seine Frau Libertas, Elfriede Paul, Walter Küchenmeister, Elisabeth und Kurt Schumacher und andere angehören. Der Oberleutnant Schulze-Boysen in der Attaché-Gruppe des Reichsluftfahrtministeriums ist zusammen mit Arvid Harnack der führende Kopf der Widerstandsorganisation Rote Kapelle. Harnack und Schulze-Boysen informieren im ersten Halbjahr 1941 einen Vertreter der sowjetischen Botschaft über die Angriffspläne gegen die Sowjetunion. Schulze-Boysen ist bereit, den Kontakt nach Moskau während der Kriegszeit über ein Funkgerät aufrechtzuerhalten. Durch technische Probleme kommt es nicht zu einer Aufnahme des Sendebetriebes. Schulze-Boysen gewinnt nach dem 22. Juni 1941 neue Mitstreiter, beteiligt sich an der Ausarbeitung von Flugschriften, an einer Zettelklebeaktion und hat Kontakte zu politisch und weltanschaulich unterschiedlich orientierten Hitler-Gegnern. Ende Oktober 1941 empfängt er einen aus Brüssel angereisten Kurier des sowjetischen militärischen Nachrichtendienstes zu einem Gespräch. Aus einem dechiffrierten Telegramm aus Moskau nach Brüssel erfährt die Gestapo Namen und Anschrift von Schulze-Boysen und verhaftet ihn am 31. August 1942. Am 19. Dezember 1942 wird er vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 22. Dezember 1942 auf Befehl Hitlers durch den Strang in Berlin-Plötzensee ermordet.

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