Hoffnungsträger

Hannah Szenes
17. Juli 1921

7. November 1944

PORTRAIT

Unsere Herzen werden vom Frühling erzählen.

Hannah Szenes wurde am 17. Juli 1921 in Budapest geboren. Ihr Vater, der bekannte Autor Béla Szenes, starb, als sie sechs Jahre alt war. Auch Hannah hatte ein feines Gespür für Sprache und träumte davon, Schriftstellerin zu werden. Doch der wachsende Antisemitismus in Ungarn prägte ihren Weg. Sie lernte Hebräisch, setzte sich intensiv mit der jüdischen Kultur auseinander und wurde eine überzeugte Zionistin.
17. Juli 1921

7. November 1944
Budapest

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in einem Budapester Gefängnis

Man braucht etwas, an das man glauben kann, etwas, für das man sich mit ganzem Herzen begeistern kann. Man muss spüren, dass das eigene Leben einen Sinn hat, dass man in dieser Welt gebraucht wird.

Man braucht etwas, an das man glauben kann, etwas, für das man sich mit ganzem Herzen begeistern kann. Man muss spüren, dass das eigene Leben einen Sinn hat, dass man in dieser Welt gebraucht wird.

Hannah Szenes wurde am 17. Juli 1921 in Budapest geboren. Ihr Vater, der bekannte Autor Béla Szenes, starb, als sie sechs Jahre alt war. Auch Hannah hatte ein feines Gespür für Sprache und träumte davon, Schriftstellerin zu werden. Doch der wachsende Antisemitismus in Ungarn prägte ihren Weg. Sie lernte Hebräisch, setzte sich intensiv mit der jüdischen Kultur auseinander und wurde eine überzeugte Zionistin. 1939 wanderte sie nach Palästina aus, das damals britisches Mandatsgebiet war. Sie absolvierte eine landwirtschaftliche Ausbildung und fand im Kibbuz Sdot Jam, südlich von Haifa, ein neues Zuhause. Neben der Arbeit schrieb sie Gedichte und führte Tagebuch.

Als 1943 aus Europa immer mehr Berichte über die Deportationen der jüdischen Bevölkerung Palästina erreichten, schloss sich Hannah der britischen Armee anund ließ sich zur Fallschirmagentin ausbilden. Gemeinsam mit anderen Freiwilligen sollte sie Informationen sammeln, alliierter Piloten retten und Juden in Sicherheit bringen. Ihr Ziel war Ungarn.

Ein direkter Absprung war jedoch zu riskant, da das Land als deutscher Verbündeter seinen Luftraum streng überwachen ließ. Im März 1944 sprang Hannah als einzige Frau ihrer Einheit über einem von Titos Partisanen kontrollierten Gebiet in Jugoslawien ab. Kurz darauf marschierten deutsche Truppen in Ungarn ein, schlossen die Grenzen und machten den Einsatz noch gefährlicher.

Drei Monate später überquerte Hannah die ungarische Grenze – in dem Wissen, dass sie jederzeit entdeckt werden konnte. Nur wenige Stunden später wurde sie verhaftet. Ihre schlecht gefälschten Papiere und ein Funkgerät enttarnten sie. In einem Budapester Gefängnis wurde sie monatelang verhört und gefoltert. Doch sie schwieg. Selbst unter der Drohung, ihre Mutter zu töten, verriet sie weder ihre Kameraden noch die Funkcodes.

Nach einem Prozess wegen Hochverrats wurde Hannah Szenes am 7. November 1944 im Alter von nur 23 Jahren erschossen.

In Israel ist Hannah Szenes eine Heldin. Fast jedes Kind kennt ihren Namen und ihre Gedichte.

Quelle: Yad Vashem

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