Hoffnungsträger

Zakynthos

Bodenrelief

Insel der Furchlosen.

Während der deutschen Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg bewiesen die Bewohner der Insel Zakynthos außergewöhnlichen Mut und Zusammenhalt, um ihre jüdischen Mitbürger vor der drohenden Vernichtung zu schützen.

Personen:
Chrysostomos Dimitriou
Loukas Karrer

Bischof Chrysostomos und Bürgermeister Carrer waren zwei der guten Menschen, (…) Und dann waren da noch die, die nichts getan haben, aber, das muss man ihnen hoch anrechnen, nichts sagten. Von den 42.000 Bewohnern von Zakynthos hat kein einziger auch nur ein Wort darüber gesagt, wer jüdisch war oder wo sich die Juden versteckten.

Bischof Chrysostomos und Bürgermeister Carrer waren zwei der guten Menschen, (…) Und dann waren da noch die, die nichts getan haben, aber, das muss man ihnen hoch anrechnen, nichts sagten. Von den 42.000 Bewohnern von Zakynthos hat kein einziger auch nur ein Wort darüber gesagt, wer jüdisch war oder wo sich die Juden versteckten.

Während der deutschen Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg bewiesen die Bewohner der Insel Zakynthos außergewöhnlichen Mut und Zusammenhalt, um ihre jüdischen Mitbürger vor der drohenden Vernichtung zu schützen.

Im September 1943 forderten die deutschen Besatzer Bürgermeister Loukas Karrer auf, eine Liste aller jüdischen Einwohner der Insel zu erstellen. Die jüdische Gemeinde war mit etwa 275 Menschen eher klein. Karrer erkannte sofort die Gefahr und verzögerte die Übergabe der Liste bewusst, um Zeit zu gewinnen. Doch als der Druck der Deutschen wuchs, fassten Karrer und der orthodoxe Bischof Chrysostomos Dimitriou einen mutigen Entschluss: Anstatt die Namen der jüdischen Einwohner zu übergeben, überreichten sie den Besatzern eine Liste mit nur zwei Namen – ihren eigenen.

Bischof Chrysostomos trat den deutschen Offizieren entschlossen entgegen. Er erklärte, dass er und der Bürgermeister die alleinige Verantwortung für die jüdische Gemeinde trügen. Währenddessen hatte die Bevölkerung von Zakynthos bereits gehandelt: Sie versteckte ihre jüdischen Nachbarn in abgelegenen Dörfern, Höhlen und Klöstern. Die gesamte Inselgemeinschaft bewahrte Stillschweigen. Niemand brach das Schweigen, niemand verriet ihre Verstecke. Alle 275 jüdischen Einwohner von Zakynthos überlebten – ein außergewöhnlicher und seltener Fall während des Holocaust.

Nach der Befreiung verließen viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde Zakynthos die Insel und wanderten nach Israel aus. Doch die Dankbarkeit für die mutige Rettungsaktion blieb bestehen. Als 1953 ein schweres Erdbeben große Teile der Insel zerstörte, traf das erste ausländische Hilfsschiff aus Israel ein. Beim Anlegen im Hafen verlas der Kapitän eine Botschaft: „Die Juden von Zakynthos haben ihren Bürgermeister und ihren Bischof und das, was sie für uns getan haben, nie vergessen.

Die Bewohner von Zakynthos riskierten ihr eigenes Leben, um ihre Nachbarn zu schützen. Sie bewahrten sich ihre Menschlichkeit in einer Zeit des Grauens – und genau dieser Mut macht die Insel bis heute zur Insel der Furchtlosen.

Quelle: Yad Vashem

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