Ahrem Willi
Hoffnungsträger
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Steckbrief

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Meine Hilfe war nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
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Obertruppführer Willi Ahrem war Kommandant eines Zwangsarbeitslagers der Organisation Todt im ukrainischen Nemirow. Als solcher zeichnete er sich durch sein humanes Verhalten gegenüber den Arbeitern, insbesondere den jüdischen, aus und bewahrte sie vor dem Hungertod. Die erste SS-Aktion gegen die Juden von Nemirow fand im November 1941 statt. Ahrem, der am Vortag von dem Plan erfahren hatte, warnte sofort den deutschsprachigen Jehoschua Menzer. Dieser gab die Information an andere Juden weiter, die in umliegende Dörfer und in die Wälder flohen. Die Familie Menzer selbst fand zusammen mit zwei anderen Juden Zuflucht in einem Keller in Ahrems Haus, wo sie mit Decken und Lebensmitteln versorgt wurden.
Im Verlauf dieser ersten Aktion wurden etwa 2.500 Juden in den Rücken geschossen. Mit den übrigen Juden wurde bei der Aktion im Juli 1942 auf ähnliche Weise verfahren. Wieder warnte Ahrem Menzer rechtzeitig und bot den Menzers Schutz in seinem Haus. Sobald die Aktion beendet war, schmuggelte er sie zusammen mit einer anderen Überlebenden in das Dschurin-Ghetto in Transnistrien (das von Rumänien besetzte Gebiet zwischen den Flüssen Dnister und Bug). Dies war eine gewagte Operation, die Ahrem unter großer persönlicher Gefahr durchführte. Im Dschurin-Ghetto versorgte Ahrem seine mittellosen jüdischen Schützlinge mit dringend benötigter Kleidung, Nahrung und anderen Notwendigkeiten und bestach die rumänischen Gendarmen, die drohten, ihn anzuzeigen.
Er fungierte auch als Kurier zwischen anderen Ghettoinsassen und der jüdischen Gemeinde in Bukarest und überwies treu Geldsendungen von Verwandten. Inzwischen war Ahrems Lage jedoch sehr angreifbar geworden, und er konnte sich nur knapp gegen eine Denunziation wehren, in der behauptet wurde, er würde Juden helfen. Infolge dieses Vorfalls wurde er 1943 nach Deutschland deportiert und blieb dort bis Kriegsende.
Am 15. Juni 1965 wurde Willi Ahrem von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern anerkannt.
© Yad Yashem
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