Hoffnungsträger

Daniel Trocmé
1910

4. Apr. 1944

PORTRAIT

Insel der Furchlosen

André Trocmés Neffe Daniel unterrichtete Naturwissenschaften am protestantischen Internat Les Roches in Verneuil. 1941 bat ihn sein Onkel, die Leitung von „Les Grillons“ zu übernehmen – einem Heim für jüdische Flüchtlingskinder, das vom American Friends Service Committee (den Quäkern) in Le Chambon-sur-Lignon gegründet worden war.

Mitglied bei: Le Chambon-sur-Lignon

1910 – 4. April 1944

Es mussten Dinge getan werden, und wir waren zufällig da, um sie zu tun. Es war die natürlichste Sache der Welt, diesen Menschen zu helfen.

Es mussten Dinge getan werden, und wir waren zufällig da, um sie zu tun. Es war die natürlichste Sache der Welt, diesen Menschen zu helfen.

André Trocmés Neffe Daniel unterrichtete Naturwissenschaften am protestantischen Internat Les Roches in Verneuil. 1941 bat ihn sein Onkel, die Leitung von „Les Grillons“ zu übernehmen – einem Heim für jüdische Flüchtlingskinder, das vom American Friends Service Committee (den Quäkern) in Le Chambon-sur-Lignon gegründet worden war.

Daniel Trocmé übernahm die Aufgabe und kümmerte sich mit großer Hingabe um die Kinder. Trotz seines eher strengen Auftretens war er fürsorglich und aufmerksam. Jonathan Gali, einer der Jugendlichen, erinnerte sich: „Er dachte nie an sich selbst.“ Nachts reparierte Trocmé Kinderschuhe mit Gummiresten, schleppte trotz Herzbeschwerden im Winter schwere Kessel mit heißer Suppe zwei Kilometer durch die Kälte und las den Kindern abends Geschichten vor.

1943 übernahm er zusätzlich die Leitung eines zweiten Flüchtlingsheims in der Region, La Maison des Roches. Am 29. Juni desselben Jahres durchsuchte die Gestapo das Heim und verhaftete 18 versteckte Jugendliche. Daniel Trocmé, der sich zu diesem Zeitpunkt in Les Grillons aufhielt, hätte fliehen können – doch er kehrte zurück, stellte sich an die Seite der Kinder und wurde mit ihnen verhaftet. Im Verhör warf man ihm vor, einen jüdischen Jungen versteckt zu haben. Seine Antwort war klar und mutig: „Ich tue nichts anderes, als die Unterdrückten zu beschützen.“

Am 27. August 1943 wurde Daniel Trocmé in das Internierungslager Compiègne gebracht. im Dezember folgte die Deportation nach Buchenwald, später die Verlegung ins Lager Dora-Mittelbau, wo er schwerste Zwangsarbeit leisten musste. Im März 1944 wurde er ins Konzentrationslager Majdanek verschleppt und am 4. April 1944 ermordet.

Er war erst 34 Jahre alt – und blieb seinen Überzeugungen bis zuletzt treu. In einer Zeit größter Gefahr ließ Daniel Trocmé die Kinder nicht allein. Sein Mut, seine Fürsorge und sein unermüdlicher Einsatz retteten nicht nur Leben, sondern schenkten den Kindern in dunkelster Zeit Hoffnung, Geborgenheit und ein Stück Menschlichkeit.

Quelle: Yad Vashem

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